Mit einer Handvoll Wasser und Gottes Segen dazugehören: Jährlich werden Hunderttausende evangelisch getauft. Die Taufe steht für die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft und zugleich in die Gemeinde vor Ort. Stellvertretend für das Kind bekennen sich Eltern und Paten zu ihrem Glauben an Gott und versprechen, für eine christliche Erziehung zu sorgen.

Wir taufen in unserer Kirche kleine Kinder, weil wir glauben, dass Gottes Liebe und Zuwendung jedem Menschen gilt, unabhängig von persönlichem Glauben oder anderen Fähigkeiten, Stärken oder Schwächen.
Nach der Taufe ist es wichtig, sich mit dem Glauben auseinander zu setzen, um eine bewusste persönliche Entscheidung zum Glauben zu treffen.

Für viele Fami­lien ist die Taufe eines Kin­des ein wich­ti­ger Tag: Die Ver­wand­ten kom­men ange­reist und manch­mal ist man zum ers­ten Mal seit der Geburt mal wie­der rich­tig zusam­men. Ein klei­ner Mensch wird in die Fami­lie auf­ge­nom­men, will­kom­men gehei­ßen, sein Leben mit einen Fest gefeiert.

Im Got­tes­dienst wird die­ser Hori­zont noch ein­mal erwei­tert: Nicht nur will­kom­men in der Fami­lie aus Eltern, Groß­el­tern, Tan­ten und Onkeln, son­dern auch will­kom­men in der Fami­lie Got­tes – der Gemein­schaft der Chris­ten. Dem Täuf­ling und sei­ner Fami­lie wird hier gezeigt: Dein Leben ist in einen grö­ße­ren Zusam­men­hang ein­ge­bet­tet, als du zunächst erken­nen kannst: Gott gehört zu dir dazu, die Fami­lie der Kin­der Got­tes ebenso. Darum ver­spre­chen Eltern und Paten in der Taufe, den Täuf­ling immer wie­der auf die­sen grö­ße­ren Rah­men hin­zu­wei­sen, ihn mit der Liebe Got­tes und mit der Gemein­schaft der Chris­ten ver­traut zu machen.

Was in der Taufe nun eigent­lich pas­siert, das ist und bleibt ein Geheim­nis Got­tes. Wor­auf wir ver­trauen kön­nen ist, dass Gott ein vor­be­halt­lo­ses „JA“ über dem Leben des Täuf­lings aus­spricht, dass er sein Leben mit dem Leben des Täuf­lings ver­bin­det. Gött­li­ches Leben.

Zur Taufe muss der Glaube, das Ver­trauen auf Gott hin­zu­kom­men. Dazu braucht es Eltern, Groß­el­tern, Paten, die mit ihren Kin­dern beten, die Ange­bote der Kir­chen­ge­meinde wahr­neh­men, ihren Kin­dern aus der Kin­der­bi­bel vor­le­sen. So kann ein Ver­trauen wach­sen. Die Taufe ist kein Fer­tig­ge­richt, son­dern sie ist mehr ein Same, der wach­sen will. Durch Eltern, Paten, Gottesdienst, Kindergarten, Religionsunterricht oder Konfirmandenzeit lernen die Getauften den Glauben kennen. Mit der Konfirmation übernehmen die Getauften die Verantwortung für Ihren persönlichen Glauben.
Auch wir als Gemeinde wach­sen mit jeder Taufe: Neue Mit­glie­der sind ein Segen. Um dies gemeinsam zu feiern, taufen wir in St. Johannis gern im Got­tes­dienst.

Wir freuen uns, wenn Eltern, Paten oder Angehörige die Taufe aktiv mitgestalten. Hierzu gibt es viele Möglichkeiten, wie zum Beispiel:

  • Aussuchen eines Taufspruches. Der Taufspruch ist ein Vers aus der Bibel, der dem Kind als Segenswort mit auf den Weg gegeben wird. Taufsprüche finden Sie unten unter "Links und Hilfen".
  • Gestalten einer Taufkerze
  • Aussuchen oder musikalisches Begleiten von Liedern
  • Sprechen eines Gebetes oder Lesen eines Bibelabschnitts
  • Schmücken des Taufbeckens

Alle Fragen zur Gestaltung der Taufe beantworten Ihnen gern die Pastoren oder Pastorinnen. Zur Terminabsprache rufen Sie bitte im Gemeindebüro an.

Links und Hilfen zur Taufe

Wo finde ich einen Taufspruch?

Viele Eltern wählen für ihr Kind einen Taufspruch aus, der in der Familie schon einmal vorgekommen ist - bei den Großeltern, anderen Angehörigen oder Paten.

Sie können aber auch die Pastorinnen beim Taufgespräch um einen Vorschlag bitten.

Und schließlich gibt es im Internet Hilfen, wie ein passender Taufspruch lauten könnte, zum Beispiel auf folgender Seite:

 

https://www.evangelisch.de/taufsprueche

Der Taufbegleiter aus dem Internet

Das Internetportal der evangelischen Kirche „evangelisch.de“ bietet für Eltern und Taufpaten den „Taufbegleiter“ an: Er informiert über Hintergründe einer Taufe, über einzelne Schritte der Vorbereitung und des Ablaufs einer Taufe, über Symbole und Taufsprüche, über Formulare wie etwa den Patenschein, er gibt Hinweise für das Abfassen eines Fürbittengebets oder Tipps für passende Geschenke.

Wer sich im Internet registriert, erhält ab 60 Tage vor der Taufe Nachrichten und Anregungen – nach Wahl im E-Mail-Postfach oder auf dem Handy. 

Hier finden Sie den Taufbegleiter

Welche Unterlagen benötige ich?

  • Geburtsurkunde des Täuflings
  • Familienstammbuch
  • Personalausweise
  • Patenbescheinigungen

Fragen zur Taufe

Die Taufe ist in erster Linie die Zusage der Liebe und des Segens Gottes. Mit dem Akt der Taufe wird der Täufling in die Gemeinschaft der Christinnen und Christen aufgenommen.

Meistens werden die Kinder im ersten Lebensjahr getauft. Aber auch eine spätere Taufe ist möglich, wenn das Kind schon bewusst wahrnimmt, was geschieht.

Die Geburt eines Kindes ist ein Geschenk Gottes. Eltern antworten darauf, indem sie ihr Kind taufen lassen. Gott spricht in der Taufe den kleinen Kindern seine Liebe zu, unabhängig davon, wie sie sich verhalten. Eltern und Paten haben dann die Aufgabe, stellvertretend für die Kinder den Glauben zu bezeugen und den Kindern von ihrem christlichen Glauben, aber auch von ihren Zweifeln zu erzählen. Später in der Konfirmation bekräftigen die Jugendlichen selbst ihr Ja zum Glauben an Jesus Christus.

Bitte wenden Sie sich an das Gemeindebüro, um einen Termin für das Taufvorgespräch und die Taufe selbst zu vereinbaren. Dort erfahren Sie alles Notwendige. In der Regel benötigen die Paten eine Patenbescheinigung des Pfarramts am Wohnort der Paten über die Berechtigung zum Patenamt. Wenn Sie als Eltern ein Familienstammbuch haben, bringen Sie es bitte zum Taufgespräch mit. Auf jeden Fall bringen Sie bitte die Geburtsurkunde des Kindes und Ihre Personalausweise mit.

Zur Kirchenmitgliedschaft reicht zwar die Taufe. Aber zusammen mit vielen Freunden in der Konfirmationsgruppe den christlichen Glauben verstehen zu lernen, ist bereichernd und wunderschön. Wer dann das Patenamt übernehmen will, muss aber in der Regel konfirmiert sein.

Ja, Ihr Kind kann am Konfirmandenunterricht teilnehmen. Die Konfirmation ist die Bestätigung der Taufe. Wenn das Kind nicht getauft ist, so wird das Kind in der Regel am Ende des Konfirmandenunterrichts getauft; eine Bestätigung der Taufe, also die Konfirmation, ist dann nicht mehr notwendig, da das Kind ja schon selber Ja zu der Taufe gesagt hat. In der Praxis wird das Kind dennoch oft vor der Konfirmation getauft.

Gegen den Willen entweder des Vaters oder der Mutter ist die Taufe des Kindes nur möglich, wenn dieser Elternteil nicht das Sorgerecht innehat. Ist die Ehe zum Beispiel geschieden, liegt das Sorgerecht aber gemeinsam bei Vater und Mutter, setzt die Ausgestaltung der gemeinsamen elterlichen Sorge Einvernehmen voraus in Angelegenheiten, die für das Kind von erheblicher Bedeutung sind. Dazu gehört auch die Taufe. Können sich die Eltern nicht einigen, kann (schlimmstenfalls) das Familiengericht angerufen werden. Eltern können sich aber zuvor auch allein oder besser noch gemeinsam an eine Erziehungs- und Familienberatungsstelle wenden. Oft hilft auch ein klärendes Gespräch mit der Pastorin oder dem Pastor.

Die Taufe ist im Verständnis aller christlichen Kirchen etwas Einmaliges und kann daher nicht wiederholt werden. Bei einem Wiedereintritt in die evangelische Kirche oder bei einem Übertritt in die römisch-katholische Kirche wird nicht noch einmal getauft.

So bequem und dabei so festlich wie möglich. In vielen Familien gibt es Taufkleider, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Das ist eine schöne Tradition.

Grundsätzlich ist die Taufe für die Kinder von Kirchenmitgliedern kostenlos. Nur wenn Sie besonderen Blumenschmuck oder ausgefallene musikalische Einlagen wünschen, entstehen Ihnen Kosten.

Alle getauften Christinnen und Christen, deren Kirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) angehören. Mindestens ein Pate oder eine Patin muss evangelisch sein. Evangelische Christen müssen konfirmiert oder mindestens 14 Jahre alt sein. Wer allerdings aus der Kirche ausgetreten ist, hat damit das Recht aufgegeben, Taufpate sein zu können.

Patinnen und Paten erklären sich ausdrücklich bereit, die Patenschaft zu übernehmen. Sie sind in doppelter Weise Taufzeugen: sie haben die Taufe des Patenkindes miterlebt (und mitgestaltet) und sollen mit den Eltern zusammen das Patenkind an die Taufe erinnern und dem Kind ein Hineinwachsen in den Glauben eröffnen.

Patinnen und Paten werden von den Eltern ausgesucht und von der Gemeinde in ihr Amt berufen. Das Patenamt ist ein Gemeindeamt! Die Patinnen und Paten versprechen im Gottesdienst, für das getaufte Kind in besonderer Weise Verantwortung vor Gott zu übernehmen.

Als Patin oder Pate werden Sie von den Eltern des Taufkindes, bei etwas älteren Kindern vielleicht auch von ihnen selbst ernannt. Sie sind neben den Eltern zusätzlich eine Ansprechpartnerin oder ein Ansprechpartner für das Kind in allen Lebens- und Glaubensfragen. Und Sie sagen bei der Taufe stellvertretend für das Kind „Ja“ zum Glauben und zur Kirchenzugehörigkeit. Darum ist es für das Patenamt selbstverständliche Voraussetzung, selber „Ja“ zum Glauben und zur Kirchenzugehörigkeit zu sagen.
Die Anzahl der Paten sollte 4 nicht übersteigen. Mindestens eine evangelisch–lutherische Patin oder Pate ist für eine Kindertaufe notwendig. Die anderen Paten müssen einer Kirche angehören, die eine Kindertaufe anerkennt.
Einen Patenschein, der Sie berechtigt, Patin oder Pate zu werden, bekommen Sie kostenlos im Gemeindebüro ihrer Kirchengemeinde.

Patenversprechen nach der Agende unserer Kirche: Liebe Patinnen und Paten!
Ihr vertretet bei diesem Kind die christliche Gemeinde. Deshalb frage ich euch: Seid ihr bereit, das Patenamt an diesem Kind zu übernehmen, für dieses Kind zu beten, ihm in Notlagen beizustehen und ihm zu helfen, dass es ein lebendiges Glied der Kirche Jesu Christi bleibt, so antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe!

In der evangelischen Kirche formal nach der Konfirmation.

Die St.-Johannis-Kindertagesstätte Lüchow nimmt auch ungetaufte Kinder auf. Sie als Eltern müssen aber damit einverstanden sein, dass Ihr Kind christliche Glaubensinhalte kennenlernt.

Nein. Da die Taufe zugleich die Aufnahme in eine konkrete Gemeinschaft ist, erfolgt sie immer innerhalb einer Konfession.

Das können Sie. Von vielen Pfarrerinnen und Pfarrern wird ein solcher Gottesdienst „Traufe“ (Taufe und Trauung in einem Gottesdienst) genannt. Es haben sich inzwischen eigene Formen entwickelt. Sprechen Sie den Pastor oder die Pastorin gern darauf an.

Wer nicht als Kind getauft wurde, ist herzlich eingeladen, sich als Jugendliche(r) oder Erwachsene(r) taufen zu lassen. Vor einer Taufe treffen sich die Interessierten mit dem Pastor oder der Pastorin, um über die Taufe und den persönlichen Glauben zu sprechen. Hierbei wird auch gemeinsam die Gestaltung des Taufgottesdienstes geplant.
Mit der Taufe im jugendlichen oder erwachsenen Alter sagt ein Täufling selber „Ja“ zum Glauben und zur Kirchenzugehörigkeit. Darum gibt es bei einer Erwachsenentaufe keine Paten, sondern ggf. Taufzeugen.